Meienried ist eine politisch eigenständige Kleinstgemeinde mit rund 60 Einwohnern und einer Fläche von 63 ha. Das Dorf liegt im Berner Seeland, ungefähr 25 km nördlich von Bern, und 3 km westlich von Büren an der Aare am Nidau-Büren-Kanal gelegen. Meienried ist bezüglich Einkaufen, Schule, soziale und kulturelle Einrichtungen stark auf den Bezirkshauptort Büren an der Aare ausgerichtet.
Meienried liegt auf der ehemals stark überschwemmungsgefährdeten Landzunge, die durch die beiden früheren Flussläufe der Aare und der Zihl gebildet wird, welche sich nördlich des Dorfes vereinigten. Das Dorf bestand ursprünglich aus zwei Dorfteilen, dem Unterfar und dem Oberfar, die sich an den beiden Fährstellen der alten Strasse Biel-Büren über die Zihl und die Aare gebildet haben. Nebst der Bedeutung als Fähreort, war Meienried ein wichtiger Umschlagplatz für Seeländerweine und andere Güter.
Die erste urkundliche Erwähnungen des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1255. Rudolf, Graf von Neuenburg übergibt dem Prämonstatenserorden von Bellelay den Ort und das Kloster Gottstatt, dessen Gebiet bis „Meienrieth“ reicht.
Im Jahr 1268 erlässt Berchtold von Strassberg den Ueberfahrtzoll bei Meienried. Im Mittelalter wurden in Meienried „unter den Gerichtslinden“ Landgericht gehalten. So wurde im Jahre 1277 am Gericht zu Meienried der Vertrag besiegelt, in welchem Anna von Kyburg, die letzte des verarmten, gleichnamigen Geschlechts, die Stadt Freiburg für 3040 Mark Silberlinge an die Habsburger verkaufte.
Wasserstrassen waren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wichtige Verkehrsadern. Bedenkt man, dass mit der Zihl die bernische Waadt und mit der Aare Solothurn und der bernische Aargau transporttechnisch erschlossen wurden, so kann man erahnen, welche strategische Wichtigkeit der Ort Meienried am Zusammenfluss dieser beiden Flüsse durch das ganze Mittelalter hindurch gehabt haben musste. Dass sich trotz dieser ausserordentlichen Lage aus Meienried keine grössere Ortschaft entwickelt hat, ist wohl mit der latenten Ueberschwemmungsgefahr und den fehlenden Fluchtmöglichkeiten vor diesen Naturereignissen zu begründen.
Die heute noch vorhandenen Altbauten im Unterfar stammen grösstenteils aus der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Unterfar steht auch das Wirtshaus zur Galeere, welches um das Jahr 1770 errichtet wurde. 1804 wurde in diesem Haus Johann Rudolf Schneider als Sohn des seinerzeitigen Wirts und Seilers Johann Schneider geboren. Der Arzt und Politiker Dr. Johann Rudolf Schneider war der Initiant und Hauptförderer der 1. Juragewässerkorrektion und war massgeblich am Aufbau des „modernen“ Staates Bern beteiligt. Er wurde 1837 in den Grossen Rat, 1846 in den Regierungsrat und später auch in den Nationalrat gewählt.
In unmittelbarer Nähe des Dorfes liegen die Naturschutzgebiete „Meienriedloch“, „Häftli“ und „Alte Aare“. Es handelt sich um alte Flussläufe der Zihl und der Aare, welche im Zuge der 1. Juragewässerkorrektion (1868-1891) zu Altwassern wurden. Diese Gewässer sind wegen ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrem naturschützerischem Wert Schutzgebiete von nationaler Bedeutung und entsprechend auch beliebte Ausflugsziele.